Sind Sexroboter die Zukunft der Prostitution?

Sind Sexroboter die Zukunft der Prostitution?

VIPModelle RedaktionErotik-Magazin

Sexroboter: Liebe auf dem nächsten Level

Der technische Fortschritt dringt immer weiter in die unterschiedlichen Lebensbereiche der Menschen vor. Es gibt kaum ein Gebiet, auf dem nicht fleißige Köpfe die Möglichkeiten der aktuellen Technik ausloten, um sie stetig zu verbessern. Auch in der Erotik-Branche findet dieser Fortschritt statt und die Zukunftsversion der Sexroboter wirkt zum Greifen nahe. Aber wie realistisch ist die Vorstellung überhaupt, dass du in ein paar Jahren die käufliche Liebe von einer Maschine statt von einem Menschen bekommen kannst?

Von der Gummipuppe zur Sexdoll

Gummipuppen sind eigentlich jedem Menschen ein Begriff. Die aufblasbaren Ballons erinnern entfernt an Frauenkörper oder auch an Männer. Es gibt die entsprechenden Öffnungen und Stücke, mit denen sich Sex simulieren lässt. Mit aufgedruckten Gesichtszügen und künstlichen Haaren sollen die Puppen menschlicher wirken. Trotzdem bleiben sie – wenn man es ganz nüchtern betrachtet – Luftmatratzen mit Löchern und Stutzen. Wenn du eine Gummipuppe anfasst, dann spürt du nur eine glatte, kalte Kunststoffoberfläche. Die Puppen können keine Bewegungen ausführen und auch die Verwendung der nachempfundenen Körperöffnungen fühlt sich nicht unbedingt echt an.

Die klassische Gummipuppe hat aber schon längst Konkurrenz bekommen. Sogenannte Sexdolls sind deutlich hochwertiger produziert und ähneln einem menschlichen Körper auch wesentlich mehr. Sie haben einen Körperbau, der an echte Menschen erinnert. Die Haut aus Silikon fühlt sich lebensechter an und die relevanten Stellen sind anatomisch korrekt ausgeformt, sodass sich die Genitalien der Sexdoll auch lebensecht anfühlen. Es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sich eine Sexdoll richtig warm anfühlt und du einen Herzschlag oder ihren Atem auf deiner Haut spürst. Allerdings sind die Dolls auch kein billiger Spaß. Je hochwertiger sie sein sollen, desto teurer sind sie auch. Vernünftige Einsteigermodelle kosten bereits 800 Euro aufwärts und ein Limit nach oben gibt es nicht.

Künstliche Liebe als Verkaufsmodell

In Barcelona gibt es bereits ein Bordell, in dem die angestellten Damen ohne Ausnahme Sexdolls sind. Die Modelle sind von so hoher Qualität, dass es den Kunden leicht fällt zu vergessen, dass sie eigentlich künstlich sind. Für jeden Geschmack ist eine passende Doll dabei, sodass es genügend Auswahl an asiatischen, kaukasischen und afrikanischen Puppen mit verschiedenen Körperbauten gibt.

Aber nur, weil keine echten Frauen in dem Sexdoll-Bordell zu finden sind, heißt das nicht, dass es dort Sex zu Ramschpreisen gibt. Für eine halbe Stunde musst du als Kunde umgerechnet 80 Euro auf den Tisch legen, was mit herkömmlichen Bordellpreisen vergleichbar ist. Das Geld wird unter anderem für die Reinigung der künstlichen Damen, Ausbesserungen und natürlich für die Anschaffung neue Sexdolls verwendet.

Auch wenn es zunächst abwegig klingt, hat das Modell so eines Bordells doch seine Vorzüge. Die Hygiene ist höher und das Risiko sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken geht gegen Null. Für schüchterne Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen ist die Schwelle der Überwindung geringer. Der größte Vorteil besteht aber sicherlich darin, dass für die käufliche Liebe in diesem Bordell keine Frauen illegal ins Land geholt werden müssen beziehungsweise keine Dame gegen ihren Willen dort ihren Körper verkauft.

Der Sprung zur Realität

Die Weiterentwicklung der Optik und der Haptik der Sexdolls ist schon sehr weit fortgeschritten. Das nächste große Ziel soll die Bewegung der Figuren sein. Hier kommt die Robotik ins Spiel, die den künstlichen Menschen ermöglichen sollen, die Arme um dich zu legen und sich beim Sex in deinem Rhythmus zu bewegen. Schon heute gibt es Roboter, die von alleine gehen können und die in der Lage sind, kleine Objekte zu greifen. Wissenschaftler aus China, Japan und den USA feilen seit Jahren an der Verfeinerung der Bewegungen. Eine zukünftige Sexdoll müsste über mehre hunderte kleinste Motoren verfügen, die alle perfekt aufeinander abgestimmt sind und nahtlos zusammenarbeiten, um möglichst flüssige Bewegungsabläufe zu ermöglichen.

Parallel werden Programme entwickelt und verbessert, die den Dolls eine Sprache verleihen sollen. Sie sind dann in der Lage, mit ihren Kunden zu interagieren oder Laute der Ekstase von sich zu geben, wenn du mit ihnen Sex hast.

Künstlich gegen menschlich

Für viele Menschen sind Sexdolls und eventuelle Sexroboter keine Alternative zur herkömmlichen Huren und Modellen. Es fehlt ihnen der Realismus. Sie haben Probleme damit, Geschlechtsverkehr mit einer Maschine zu haben, die keine echten Gefühle zeigen kann. Sie können nicht vergessen, dass ihr Gegenüber kein Mensch ist, sondern eine Ansammlung von Metall, Motoren, Prozessoren, künstlichen Haaren und künstlicher Haut.

Es ist zwar vorstellbar, dass dem Vorbild aus Barcelona folgend mehrere Bordelle eröffnet werden, in denen es keine echten Menschen mehr gibt, sondern stattdessen Sexdolls und Sexroboter für den Liebesakt eingesetzt werden. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese Form der modernen Prostitution sich als einzige Möglichkeit durchsetzen wird. Es ist wahrscheinlicher, dass Sexroboter parallel zu menschlichen Prostituierten angeboten werden, sodass die Kunden immer die Wahl haben, ob sie Sex mit einem Menschen oder mit einer menschenähnlichen Maschine haben möchten.

Moralische Bedenken

Den Vorzügen der lebensechten Sexdolls stehen die Fragen nach der Moral gegenüber. So besteht das Risiko, dass Kunden die Puppen dazu verwenden könnten, um Gewaltfantasien auszuleben. Weil es sich ja “nur um einen Roboter” handelt, würden die Hemmungen sinken Dinge zu praktizieren, die illegal sind. Es wäre auch möglich, dass sich Pädophile Sexdolls in der Gestalt kleiner Kinder bauen lassen, um damit ihre Triebe zu befriedigen.

Rein rechtlich würden die Sexroboter zwar als Gegenstände gelten und eine Zerstörung oder Beschädigung wäre somit ein Sachschaden. Allerdings besteht das Risiko, dass ein zerstörerischer Umgang mit Sexdolls die Hemmschwelle bei labilen Menschen absenken könnte, sodass sie eventuell eher dazu bereit wären, andere Menschen zu verletzten, nachdem sie es mit Sexrobotern ausprobiert haben.

Fazit

Die Entwicklung von Sexrobotern ist eine Zukunftsmusik, die gar nicht mehr so weit entfernt ist. Bereits heutzutage gibt es Sexdolls, die sehr realistisch aussehen und es gibt Roboter, die menschliche Bewegungen und Regungen lernen. Das Zusammenführen beider Gebiete ist dann nur noch ein kleiner Schritt. Tatsächlich bietet die Entwicklung von Sexrobotern auch diverse Vorteile wie eine bessere Hygiene und eine unverfänglichere Handhabung. Allerdings bietet die Entwicklung auch Risiken mit sich. Darum muss sowohl auf dem technischen Sektor als auch auf dem rechtlichen Sektor noch viel Arbeit getan werden, ehe Sexroboter als Alternative zur herkömmlichen Prostitution salontauglich werden.

 

Foto: kegfire / stock.adobe.com