12 Mythen über Prostitution und was dahintersteckt

12 Mythen über Prostitution und was dahintersteckt

VIPModelle RedaktionErotik-Magazin

Um die Thematik Prostitution ranken sich viele Geheimnisse und Mythen. Gesellschaftlich wenig anerkannt, gehört sie dennoch zu unserem Leben dazu. Doch ist das Geschäft mit Sex wirklich so gefährlich wie alle behaupten und werden die Frauen in ihrer Arbeit versklavt? Was ist mit Geschlechtskrankheiten und den Neigungen der Freier? Und was verdient eine Prostituierte wirklich? All das sind Fragen rund um die Mythen der Prostitution.

Mythos 1: Prostituierte arbeiten in einem gefährlichen Job und sind selbst daran schuld, wenn ihnen etwas passiert

Natürlich möchte keine Sexarbeiterin jemals Opfer von Gewalt werden. In der Regel basiert Sexarbeit auf einvernehmlichen Sex. Werden Sexarbeiterinnen im Zuge ihrer Arbeit dennoch mit Gewalt konfrontiert, meiden sie häufig eine Anzeige. Dies liegt daran, dass sich die Betroffenen beschämt fühlen und sich selbst die Schuld an der Tat geben. Dies gilt aber nicht nur für Sexarbeiterinnen, sondern für alle Opfer von Gewalttaten.

Mythos 2: Prostituierte sind immer Opfer

Natürlich gibt es viele Organisationen, die in Sexarbeiterinnen ein Opfer sehen, das zu seiner Arbeit gezwungen wird. Dies ist aber nur selten der Fall. Außerdem werden Sexarbeiterinnen mit der Aussage konfrontiert, mit einem falschen Körperbewusstsein zu leben, beziehungsweise nicht zu wissen, was gut für sie ist und mit ihrem Job eine falsche Entscheidung treffen. Spricht man aber mit einer selbstbestimmten Prostituierten, sieht die Realität ganz anders aus: denn sie wissen genau was sie tun!

Mythos 3: Prostituierte wurden in ihrer Jugend sexuell missbraucht

Fakt ist, es gibt durchaus Sexarbeiterinnen, die mit dieser Erfahrung leben müssen. Es gibt sie in dieser Branche genauso wie in jedem anderen Berufszweig. Aber auch für Opfer von sexuellem Missbrauch gilt: sie können ihre eigenen Entscheidungen treffen und diese für richtig halten. Dies gilt auch für die Entscheidung als Prostituierte zu arbeiten.

Mythos 4: Prostituierte müssen bekehrt und gerettet werden

Nur eine Sexarbeiterin allein weiß, was für sie gut ist und was nicht. Dennoch treten immer wieder Menschen an sie heran, die sie bekehren oder aus ihrer Situation retten wollen. Diese Menschen können sehr schnell aufdringlich und bevormundend werden, und im schlimmsten Fall sogar in die Privatsphäre der Prostituierten eindringen. Das sogenannte Prostituiertenschutzgesetz soll daher auch den Schutz ausbauen.

Mythos 5: Prostituierte sind drogenabhängig

Sicher gibt es auch im Bereich der Prostitution Frauen, die so wie viele andere Menschen auch zu Drogen greifen. Ob dies am herausfordernden Job oder an der persönlichen Lebenseinstellung liegt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Betroffene Frauen können sich aber dennoch Hilfe suchen. Zwang funktioniert hier natürlich nicht. Dennoch gibt es Länder, die sogenannte Zwangsrehabilitationsmaßnahmen für drogenabhängige Sexarbeiter vorsehen. Dies ist aber definitiv der falsche Weg!

Mythos 6: Prostituierte haben ein geringes Selbstbewusstsein

Sexarbeiterinnen sind Frauen wie jede andere auch. Die einen mit mehr Selbstbewusstsein, die anderen mit weniger. Gleich ist jedoch das Streben nach Anerkennung für Leben und Job.

Mythos 7: Prostituierte leben mit Erniedrigung

Ob Sexarbeit erniedrigend ist, kann jeder sehen wie er will. Dennoch stehen Prostituierte immer am hinteren Ende der Gesellschaft und ihre Arbeit wird nur selten von Mitmenschen anerkannt. Dabei ist natürlich nicht die Arbeit an sich erniedrigend, sondern die gesellschaftliche Stellung der Sexarbeiterinnen.

Mythos 8: Prostituierte sind zu faul für einen richtigen Job und verdienen deshalb ihr Geld mit Sex

Prostitution ist eine Arbeit wie jede andere auch! Dies wird aber von den wenigsten Menschen so gesehen. Schuld daran ist wieder unsere engstirnige Gesellschaft. Im Rahmen der Sexarbeit muss ebenso körperlich harte Arbeit verrichtet werden, die Training und das Erlernen von Fähigkeiten erfordert. Wenn sich eine Prostituierte beruflich neu orientieren möchte, gibt sie ihre Sexarbeit sicher nicht im Lebenslauf an. Denn es ist sehr schwierig sich zu dieser Arbeit zu bekennen. Im schlimmsten Fall kann ein Outing sogar negative Auswirkungen auf die Jobsuche haben.

Mythos 9: Prostituierte verdienen einfach sehr viel Geld

Einfach ist das Geldverdienen mit Sexarbeit sicherlich nicht, aber Sexarbeiterinnen verdienen hier in der Regel schneller Geld als in anderen Jobs. Der Start in die Prostitution ist sicher sehr einfach, nur ist es umso schwieriger, dem Job mit genügend Ausdauer auf längere Zeit nachzukommen. Denn Prostitution ist natürlich auch immer mit Gefahren und Risiken verbunden. Hinzu kommt das schwankende Einkommen, das wie bei jeder Selbstständigkeit nur schwer vorauszusagen ist. Oft verdienen Sexarbeiterinnen weit weniger, als allgemein angenommen wird.

Mythos 10: Prostituierte möchten ihrer Arbeit nicht auf der Straße nachgehen

Sicher wünschen sich die meisten Prostituierten gute Arbeitsbedingungen, es mangelt ihnen jedoch manchmal am Zugang zu Bordellen. Andere Sexarbeiterinnen ziehen wiederrum die Arbeit auf der Straße prinzipiell vor. Denn die Arbeit im Bordell oder in einer Wohnung ist immer mit konkreten Arbeitszeiten und Regeln verbunden. Hinzu kommen Miete und andere Ausgaben. Die Straße bietet also einen eher flexiblen Arbeitsplatz, bei dem in kurzer Zeit Geld verdient werden kann.

Mythos 11: In der Prostitution werden Geschlechtskrankheiten verbreitet

Schon aus eigenem Interesse verwenden die meisten Prostituierten während ihrer Arbeit Kondome und prüfen ihre Kunden auf sichtbare sexuell übertragbare Erkrankungen. Zudem lassen sich Prostituierte regelmäßig untersuchen. Dennoch gibt es immer Ausnahmen!

Mythos 12: Kunden sind Frauenhasser und wollen an Prostituierten ihren Hass ausleben

Sicher gibt es Kunden, die nicht gerade gut auf das weibliche Geschlecht zu sprechen sind. In der Regel besuchen Männer Prostituierte aber aus Einsamkeit, Abenteuerlust, sexueller Unsicherheit, Spaß am Sex oder Entspannung. Generell ist jeder Kunde anders und hat andere Beweggründe für den Besuch einer Sexarbeiterin. Die meisten sind aber korrekt und suchen einfach nur einvernehmlichen Sex.

 

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